Ganz easy aromatischen Kaffee brühen
Filterkaffee: Ein Klassiker erlebt sein verdientes Comeback
Bitter und nur mit Milch und Zucker genießbar. Wer kennt sie nicht, Filterkaffees einer vergangenen Generation, gebrüht von Eltern oder Großeltern. Die Zubereitung war meistens Pi mal Daumen und schwankte von Tag zu Tag. Die einzige Maßeinheit war der Kaffeelöffel, von Haushalt zu Haushalt natürlich immer anders.
Hochwertige Kaffeebohnen und gutes Equipment
An Specialty Coffee, Kaffeewaagen und verschiedene Mahlgrade wurde während dieser Zeit noch lange nicht gedacht und wahrscheinlich sogar als unnötig abgetan. Heute sind diese Utensilien für ein gleichbleibendes und reproduzierbares Ergebnis bei der Filterkaffee-Zubereitung unerlässlich und nicht mehr wegzudenken. Das Wichtigste für ein gutes Geschmackserlebnis, sind hochwertige Kaffeebohnen und eine sehr gute Kaffeemühle (elektrisch oder manuell).
Bei diesen Komponenten sollte, falls möglich, nicht auf den Euro geachtet werden. In der Regel sind die Hochpreisigen oft auch die Besseren. Gute Handmühlen starten bei etwa 100 Euro, brauchbare elektrische Mühlen bei ca. 200 Euro und guter Spezialitätenkaffee fängt bei knapp 30 Euro je Kilogramm an. Ansonsten gibt es wahrscheinlich in jedem Haushalt einen Melitta-Filterhalter, eine Haushaltswaage und einen Wasserkocher.
In wenigen Schritten zum leckeren Filterkaffee
Für einen leckeren Filterkaffee bedarf es nur weniger Schritte. Mit etwas Übung ist es möglich eine gleichbleibende Qualität Tag für Tag zu brühen. Die folgende Anleitung und das Brührezept sind ein guter Einstieg in die Welt des Filterkaffees.
Equipment für die Zubereitung
Damit gelingt jedem/jeder ein leckerer Filterkaffee:
Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein einfaches Filterkaffeerezept
- 18g vom Lieblingskaffee mahlen
- mittlerer Mahlgrad (z.B. 23 bis 27 Klicks bei der Comandante Handmühle)
- währenddessen Wasser kochen
- Filterpapier in den Filterhalter legen
- Filterpapier mit heißem Wasser durchspülen
- Spülwasser entsorgen
- gemahlenen Kaffee in den Filter geben
- Filter kurz schütteln, um ein flaches Kaffeebett zu erhalten
- Waage auf Null stellen
- Jetzt mit 36g bis 54g Wasser (92°C bis 96°C) gut befeuchten
- 25 Sekunden quellen lassen (Blooming)
- Sekunde 25 bis Sekunde 35 bis 100g aufgießen
- bis Sekunde 50 warten
- Sekunde 50 bis 1:10 Minute bis 200g aufgießen
- 1:10 Minute bis 1:25 Minute warten
- 1:25 Minute bis 1:45 Minute auf 300g aufgießen
- Kurzer Schwenk des Filters für eine gleichmäßige Extraktion
- Durchgelaufen bis ca. 2:30 Minuten bis ca. 2:45 Minuten
- Kaffee kurz umrühren
- Genießen!
Profi-Tipp wenn der Kaffee nicht schmeckt
Falls der Kaffee nicht schmeckt, könnte es diese Gründe haben.
Wenn der Kaffee zu bitter schmeckt: Mahlgrad etwas gröber stellen
Wenn der Kaffee flach oder sauer schmeckt: Mahlgrad etwas feiner stellen
18g Kaffeebohnen abwiegen
Mahlgrad einstellen
Wasserkochen
Filterpapier spülen
Kaffeemehl in den Filter
Rütteln für flaches Kaffeebett
Blooming Phase
Kreisend das Wasser aufgießen
Fertigen Kaffee umrühren
Genießen!
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Fazit und Nerd-Stuff
Warum Filterkaffee? Warum Handfilter? Filterkaffee ist für mich die aromatischste Methode Kaffee zu trinken. Hier kommen die verschiedenen Aromen, die Säure, die Süße und auch ein stück weit die Herkunft am besten zur Geltung. Ganz gleich ob es eine gewaschene oder natürliche Aufbereitung, ein Catuai oder ein Herloom oder eine helle oder mittlere Röstung ist, mit dem Handfilter lässt sich der Charakter des Kaffees am besten darstellen.
Außerdem ist es eine umweltschonende Zubereitungsart, weil kaum Müll anfällt (im Gegensatz zu Kapselkaffee) und der Kaffeesatz ein wunderbarer Dünger ist. Filterkaffee lässt sich auch in größeren Mengen brühen, falls wieder etwas mehr Besuch gekommen ist. Filterkaffee hat sein verstaubtes Image schon lange abgelegt und sollte in jeder guten Cafébar angeboten werden.
Nerd-Stuff
In unserem Rezept verwenden wir 18g Kaffee auf 300g Wasser, dies entspricht einer Brew-Ratio von 1:16,6, auf einen Liter Wasser sind es 60g Kaffee. Dementsprechend sind es auf 100g Wasser 6g Kaffee.
Die Blooming-Phase dient dazu, dass gebundenes Co2 entweichen kann und das Kaffeemehl auf die weitere Extraktion vorbereitet wird.
Die Extraktionsrate sollte sich zwischen 18% und 22% bewegen, bei einem TDS-Wert der zwischen 1,15% und 1,5% liegt. Diese Werte werden von der Brew-Ratio und dem gewählten Mahlgrad beeinflusst.
Beim Anpassen des Rezeptes nie mehr als einen Parameter auf einmal ändern. Die eigenen Rezepte am besten notieren, so lassen sie sich auch später wieder abrufen und brühen.
Videoanleitung
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